Experimentelle Untersuchungen zu Rückbau und Wiederverwendung von Spannbetonhohldielen

Spannbetonhohldielen weisen als Fertigteile Potenzial zur effizienten Bauteilwiederverwendung im Sinne der Kreislaufwirtschaft auf. Im Beitrag wird die Evaluierung der Rückbau- und Wiederverwendbarkeit von Spannbetonhohldielen vorgestellt. Hierzu wurden vergleichende experimentelle Untersuchungen an zuvor sowohl unbelasteten als auch definiert belasteten rückgebauten Spannbetonhohldielen durchgeführt.

Die Belastung erfolgte über 69 Tage an einer eigens errichteten Musterdeckenfläche. Bei deren Rückbau stellte sich das nicht beschädigungsfrei mögliche Trennen der konventionell vergossenen Deckenlängsfugen als wesentliche Herausforderung dar. Alternativ betrachtete Ausführungsvarianten der Längsfugen weisen auf einfache Maßnahmen zur Verbesserung der Rückbaubarkeit hin. In 4-Punkt-Biegeversuchen zeigten sowohl vorbelastete rückgebaute als auch nicht vorbelastete Spannbetonhohldielen ein einheitliches Versagensbild. Die vorbelasteten und rückgebauten Hohldielen versagten jedoch unter geringeren Lasten bei kleineren Durchbiegungen. Die Tatsache, dass sämtliche Elemente die Herstellerangaben zur Biegetragfähigkeit überschritten, stützt dennoch die Annahme eines hohen Wiederverwendungspotenzials von Spannbetonhohldielen.


Heckmann, M.; Dernbach, A.; Müller, R.; Glock, C. (2024) Experimentelle Untersuchungen zu Rückbau und Wiederverwendung von Spannbetonhohldielen. Beton- und Stahlbetonbau 119, H. 6, S. 410–419. https://doi.org/10.1002/best.202400001

Jobs

ähnliche Beiträge

Ökologie ist Motor der Ökonomie 

Deutscher Umweltpreis der DBU geht an die Geschäftsführung des Unternehmens ZINQ und eine Klimaforscherin.

Hortus in Allschwil – Maßstab für eine postfossile Architektur 

Bürogebäude Hortus wird als radikal nachhaltiges Bauwerk realisiert.

Future District Toolbox: Innovationsbausteine für das Quartier der Zukunft 

Fraunhofer IAO entwickelte praxisnahen Baukasten mit 40 anwendungsorientierten Blueprints für die nachhaltige Quartiersentwicklung.