Wie lassen sich bestehende Hürden überwinden? Vom Denken und Reden zum Handeln
Der Bausektor folgt dem linearen take-make-waste-Modell, und daher machen Bau- und Abbruchabfälle mehr als ein Drittel aller in der EU erzeugten Abfälle aus. Nur 1 % der Bauelemente werden in Nordwesteuropa wiederverwendet und nur 14 % der Materialressourcen der Branche in der EU stammen aus recycelten und wiedergewonnenen Quellen. Vor diesem Hintergrund ist die Transformation zu einer Kreislaufwirtschaft für nachhaltiges Bauen unerlässlich und erfordert einen ganzheitlichen Ansatz über den gesamten Lebenszyklus von Bauprojekten. Dies beinhaltet eine effiziente Nutzung von Baumaterialien und ein Überdenken der Praktiken der Industrie vom Entwurf bis zum Ende der Lebensdauer, wobei der Schwerpunkt auf der Kreislaufwirtschaft liegt.
Verschiedene Verordnungen und Initiativen, wie die EU-Taxonomie, die Ökodesign-Verordnung für nachhaltige Produkte und der europäische Green Deal, drängen auf einen Wandel hin zu einer kreislauforientierten Bauumgebung. Als wichtiger Akteur in der europäischen Bauindustrie hat sich Strabag dazu verpflichtet, diese EU-weiten Ziele zu verfolgen, indem es von einer linearen Wirtschaft zu einer Kreislaufwirtschaft übergeht. Ziel ist es, den Verbrauch von Primärrohstoffen zu minimieren, indem die Materialkreisläufe reduziert, verlangsamt und geschlossen werden. Daher sollen Baustoffe und Bauteile während ihres gesamten Lebenszyklus und darüber hinaus betrachtet werden – von der Herstellung der Materialien und ihrer Verwendung im Bauwesen bis hin zu Rückbau, Wiederverwendung und Recycling in mehreren Kreisläufen.
Honic, M.; Deinhammer, A.-V.; Trauninger, D; Ehrenberger, M.; Ritzen, M. (2024) Circular Economy in the construction industry – How to overcome existing hurdles? From thinking and talking to doing. Strabag SE [Hrsg.], Klagenfurt
https://www.strabag.com/site/strabag-company-locale/get/params_E254222574/1461508/A4_STR_Positionspapier_Kreislaufwirtschaft_EN_korr%20%281%29.pdf