Digitale Transparenz für mehr Effizienz
Der energetische Betrieb von Heizungsanlagen in Wohngebäuden ist häufig durch ineffiziente Systemeinstellungen geprägt. Ursachen wie zu hohe Vorlauftemperaturen, ungünstige Heizkurven oder übermäßige Taktung führen zu erhöhtem Energieverbrauch, unnötigem Verschleiß und einer gesteigerten Ausfallwahrscheinlichkeit. Da die jährliche Heizkostenabrechnung oft die einzige Informationsquelle über den Anlagenbetrieb darstellt, bleiben solche Probleme lange unentdeckt.
Ein technisches Monitoring bietet hier eine effektive Lösung. Es ermöglicht die kontinuierliche Erfassung und Auswertung von Betriebsdaten wie Temperaturen, Wärmemengen und Energieverbräuchen. Ziel ist eine datenbasierte Optimierung der Heizungssteuerung, wie sie auch in der DIN V 18599-11 definiert ist. Bereits einfache Systeme mit Temperaturfühlern, Wärmemengenzählern und Fernübertragungsmodulen lassen sich kostengünstig und ohne Eingriff in die bestehende Technik nachrüsten.
Die Vorteile sind vielfältig: Mietende profitieren von höherem Wohnkomfort und spürbar geringeren Nebenkosten – Einsparungen von bis zu 20 % sind möglich. Vermietende wiederum gewinnen durch Monitoring eine bessere Planungsgrundlage für Sanierungen, erfüllen regulatorische Anforderungen (z. B. nach dem Gebäudeenergiegesetz §§ 60a–c) und senken ihre CO₂-Kosten gemäß dem CO2KostAufG. Je effizienter die Heizungsanlage arbeitet, desto geringer ist der Anteil der CO₂-Abgabe, den Vermietende tragen müssen.
Zwei Praxisbeispiele zeigen die Bandbreite der Anwendung: Die Wohnungsbaugenossenschaft Schwarzheide eG rüstete eine Gasheizung aus den 1950er-Jahren mit Messtechnik zur Fernüberwachung aus – ohne Eingriff in das Verteilnetz. Die Maßnahme ermöglichte eine gezielte Optimierung und erhöhte Versorgungssicherheit. Die dhu Baugenossenschaft eG Hamburg stattete eine Fernwärmestation in einem KfW-70-Neubau mit digitaler Messtechnik aus und erzielte eine Einsparung von rund 8 % des Energieverbrauchs.
Im Vergleich zu baulichen Maßnahmen an der Gebäudehülle ist die Einführung eines Monitoringsystems minimalinvasiv und schnell umsetzbar. Sie bietet messbaren Nutzen für alle Beteiligten – sowohl im Neubau als auch im Bestand. Für Wohnungsunternehmen stellt Monitoring eine der wirtschaftlichsten Maßnahmen dar, um Betriebskosten zu senken und die Emissionen nachhaltig zu reduzieren.
Das Dossier ist auf der Webseite der DENA als pdf verfügbar.
Monitoring in Heizungskellern von Wohngebäuden
Vertrauen ist blind, Kontrolle ist effizienter
DENA (2025)