Deutscher Umweltpreis der DBU für ZINQ und Klimaforscherin
Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fordert dazu auf, stärker als bislang Umwelt- und Klimaschutz als Teil der Lösung für wirtschaftlichen Aufschwung voranzubringen. „Ökologie ist Motor der Ökonomie“, so DBU-Generalsekretär Alexander Bonde beim Festakt zur Verleihung des Deutschen Umweltpreises der DBU in Chemnitz. Die Auszeichnung in Höhe von insgesamt 500.000 Euro zählt zu den höchstdotierten Umweltpreisen Europas und geht dieses Jahr zu gleichen Teilen an die Schweizer Klimaforscherin Prof. Dr. Sonia Isabelle Seneviratne von der ETH Zürich sowie das Geschäftsführungsduo Lars Baumgürtel und Ingenieurin Dr. Birgitt Bendiek vom Stahlverzinkungsunternehmen ZINQ aus Gelsenkirchen.
Bahnbrechende Studien zur Land-Klima-Dynamik
Klimaforscherin Seneviratne wird von der DBU unter anderem für bahnbrechende Studien zur Land-Klima-Dynamik mit dem Deutschen Umweltpreis geehrt. Der Begriff umschreibt die Wechselwirkungen zwischen Klima, Bodenfeuchte, Pflanzen und Atmosphäre. Dank Seneviratne berücksichtigen globale Klimamodelle diese Faktoren stärker als zuvor. Ein Zusammenhang: Durch Extremwetter wie Trockenheit und Dürre infolge des Klimawandels ist die Ökosystemfunktion von Landvegetation als Speicher klimaschädlicher Treibhausgase (THG) wie Kohlendioxid (CO2) erheblich beeinträchtigt, es droht die Abnahme solcher CO2-Senken. Hinzu kommt ein möglicher Verlust an Verdunstung – extrem trockene Böden können zu einem starken Temperaturanstieg in der Atmosphäre führen.
Hauchdünne Zink-Deckschicht dünner als ein Haar
Das Stahlverzinkungsunternehmen ZINQ unter der Geschäftsführung von Lars Baumgürtel und Birgitt Bendiek nimmt eine Vorreiterrolle bei Rohstoff- und Energieeffizienz ein – und das in einer äußerst rohstoff- und energieintensiven Branche wie der Zinkindustrie. Im Mittelpunkt: ein zirkuläres Geschäftsmodell namens Planet ZINQ. Neben der Minimierung von THG-Emissionen geht es dabei um eine zirkuläre Wirtschaftsweise. Für die rund 2.500 Mitarbeitenden an den 50 ZINQ-Standorten in Europa, darunter 20 in Deutschland, dreht sich laut Firmenangaben alles ums Produkt – vom Design über den Lebenszyklus bis hin zur Kreislauffähigkeit und längeren Lebensdauer. Aus dieser Strategie resultiert unter anderem das durch das Unternehmen patentierte Mikrozink-Verfahren, das eine um 80 % reduzierte hauchdünne Zink-Deckschicht für Stahlteile ermöglicht: statt üblicherweise 80 bis 100 μm lediglich zehn μm – dünner als ein Haar. Verzinkung ist neben Beschichtung eine Methode zum Korrosionsschutz von Stahl, gilt aber wegen wegfallender Instandhaltungskosten als wirksamer. Ohne Stahl würde unser Alltag nicht funktionieren: von Blechen, Brücken und Balkonen über Schrauben und Schubkarren bis hin zu Windenergie- und Solaranlagen.


