Zukunftsfähiger Stahlbau

Gamechanger zugunsten der Nachhaltigkeit

Um den Baubedarf infolge alternder Infrastruktur, Bevölkerungswachstum und Urbanisierung zu decken, bedarf es umfangreicher Bautätigkeiten. Gleichzeitig erfordern die zwingend notwendige Eindämmung der Klimakrise und der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen neue Strategien in der Bauindustrie.

Der Stahlbau bietet großes Potenzial für zukunftsfähige Konstruktionen, besonders durch Chancen des Weiterbetriebs auch durch vergleichsweise einfach realisierbare Verstärkungsmaßnahmen, der Möglichkeit zum Recycling ohne Qualitätsverluste und der Wiederverwendung von Bauteilen in neuem strukturellem Kontext (re-use). Re-use von Bauteilen kann entscheidend zu einer „Zirkulären Unendlichkeit“ sowie gesteigerter Nachhaltigkeit im Bauwesen beitragen.

Die Vision der Zirkulären Unendlichkeit beschreibt unendliche Kreisläufe aus Produktion, Fertigung, Nutzung und Re-use/Recycling von Bauteilen von Gebäuden und Infrastrukturen. Deren Realisierung erfordert ein Umdenken in Planung, Entwurf und Konstruktion von Tragstrukturen. End-of-Life-Szenarien mit strategischem Einsatz von Re-use und Recycling rücken in den Fokus der Planung, Realisierung und Nutzung von Bauwerken und erfordern Konzepte für die zuverlässige Bemessung wiederverwendeter Bauteile und die quantitative Bewertung der Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit.

Eine enge Zusammenarbeit zwischen Forschung, Industrie, öffentlicher Hand und Normungsgremien wird benötigt, um diese Innovationen schnell erfolgreich in die Praxis umzusetzen. 


Uszball, S.; Knobloch, M.; Bartsch, H.; Feldmann, M. (2025) Zukunftsfähiger Stahlbau – Gamechanger zugunsten der Nachhaltigkeit. Stahlbau 94, H. 6,S. 291–302. https://doi.org/10.1002/stab.202500036302 


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