Carbonfasern aus Holz des DITF gewinnen ­Cellulose Fibre Award

Für die Herstellung von Carbon- bzw. Kohlenstofffasern aus Holz erhielt das Deutsche Institut für Textil- und Faserforschung Denkendorf – DITF den Cellulose Fibre Innovation Award 2022 im Rahmen der International Conference on Cellulose Fibres 2022, die vom 2. bis 3. Januar in Köln stattgefunden hat.

Carbonfasern aus Holz sind eine ressourcenschonende Alternative zu Fasern auf fossiler Basis, die in einem neuartigen und nachhaltigen Verfahren aus dem Rohstoff Holz gewonnen werden. Die ­HighPerCellCarbon-Technologie beschreibt ein patentiertes Verfahren, das unter der Federführung von Dr. Frank Hermanutz weiterentwickelt worden ist. Der umweltschonende Prozess zur Herstellung von Carbonfasern auf der Basis von Biopolymeren umfasst das Nassspinnen von Zellulosefasern unter Verwendung ionischer Flüssigkeiten (IL) als Direktlösungsmittel. Das Filamentspinnverfahren ist der zentrale technische Teil und erfolgt in einem umweltfreundlichen und geschlossenen System. Das Lösungsmittel (IL) wird dabei vollständig rezykliert. Die auf diesem Wege erzeugten Zellulosefasern werden in einem weiteren Entwicklungsschritt durch einen Niederdruck-Stabilisierungsprozess direkt in Carbonfasern umgewandelt, gefolgt von einem Carbonisierungsprozess. Während des gesamten Verfahrensablaufs entstehen keine Abgase oder giftigen Nebenprodukte. Neben der Rezyklierfähigkeit des verwendeten Lösungsmittels steht besonders die Verwendung von Holz für Ressourcenschutz. Erdölbasierte Ausgangsstoffe, die üblicherweise in der industriellen Herstellung von Carbonfasern Verwendung finden, können durch nachwachsende Biopolymere substituiert werden.

Zellulose- und Carbonfasern aus Holz
Quelle: DITF

Weitere Informationen: www.ditf.de