Finalist der DGNB Sustainability Challenge 2025 “Innovation”
Flächenkühlsysteme können Räume im Sommer von der Decke aus temperieren. Eine gute Lösung, vor allem im Nicht-Wohnbereich. Doch solche Deckensysteme benötigen grundsätzlich eine zentrale Lüftungsanlage mit hohem Luftwechsel, um zu verhindern, dass die Raumluftfeuchte ansteigt. An sehr heißen bzw. feuchten Tagen – im Schnitt ein Viertel der Sommertage – muss zudem die dem Gebäude zugeführte Luft entfeuchtet werden. Denn die angesaugte Frischluft enthält so viel Feuchtigkeit, dass sie keine weitere aufnehmen kann.
ArgillaTherm ist ein Hersteller ökologischer Klimasysteme und sieht dies kritisch, weil Flächenkühlungen mit zentraler Lüftung oft kostspielig sind – in der Anschaffung wie im Betrieb. Deswegen wurde eine Komplettlösung zur Flächenkühlung entwickelt, die ohne kostenintensive Infrastruktur wie Lüftungsanlage oder Vortrocknung auskommt. Genau deshalb ist diese auch gut für Bestandsobjekte geeignet.
Rillenplatten speichern Feuchte
Die Idee dabei: die Feuchtigkeit sollte dort aufgenommen werden, wo sie entsteht: an der kühlenden Fläche. Denn dort schlägt sich das Kondenswasser zuerst nieder. Die Klimadecken aus hygroskopischem Material können in kurzer Zeit viel Feuchtigkeit aufnehmen. Diese gespeicherte Feuchte geben sie erst wieder ab, wenn die umgebende Luft nicht mehr gekühlt werden muss. Die Humid-Module von ArgillaTherm sind Rillenplatten, in die wasserführende Rohrleitungen eingelegt werden. Sie bestehen vor allem aus polaren Tonmineralen und können pro Quadratmeter über zwei Liter Wasser einlagern, ohne dass es zu Quellungen oder Schwindungen bzw. zur Überfeuchtung der Module kommt. Diesen Effekt hat das Fraunhofer Institut geprüft und offiziell bestätigt. Ist das grundlegende Problem der Überfeuchtung gelöst, genügt eine dezentrale Lüftung, um Kohlendioxid und Schadstoffe abzuführen. Alternativ kann die Luft auch einfach über die Fenster per Stoßlüftung ausgetauscht werden.
Große Wirkung durch einfache Mittel
20 Prozent weniger Kosten in der Anschaffung, 50 Prozent weniger Betriebskosten: Im Vergleich zu einem Kühlsystem mit zentraler Lüftung sind das die Einsparungen, die sich mit der Komplettlösung von ArgillaTherm nach Angaben der Hersteller:innen erzielen lassen. „Gerade im Nicht-Wohnbereich entwickelt sich die Kühlung von Räumen zur wichtigeren Aufgabe als das Heizen.“, betont Axel Lange, Entwickler des Systems. Beispielsweise legt die Arbeitsstättenverordnung fest, dass die Raumtemperatur nicht mehr als 26 Grad betragen sollte.
Mithilfe des hygroskopischen Materials der Humid-Module kann der Kreislauf der Kühlung und Entfeuchtung gleichzeitig bewerkstelligt werden – ohne Hightech-Elemente, die gewartet werden müssen. Die Natur-Klimasysteme von ArgillaTherm lassen sich an Decken, Dachschrägen und Wänden montieren und eignen sich für den Neubau wie für Bestandsbauten.
Weitere Infos im MDR einfach genial:
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