Bauen in Zeiten des Klimawandels – das Buch zur Ausstellung

Annette Becker, Peter Cachola Schmal, Werner Sobek [Hrsg.]
Deutsch/Englisch
Hirmer Verlag 2025
248 S., Softcover, 40 Euro
Kaum ein Bereich trägt so stark zur globalen Klimaerwärmung bei wie der Gebäudesektor: Rund 40 % der weltweiten CO₂-Emissionen entstehen durch den Bau, Betrieb und Abriss von Gebäuden. Angesichts dieser Zahlen wird deutlich, dass ein grundlegender Wandel im Planen und Bauen nicht nur wünschenswert, sondern sogar zwingend notwendig ist. Dieser Herausforderung widmet sich sowohl eine Ausstellung im DAM als auch das begleitende Buch Architecture and Energy – Bauen in Zeiten des Klimawandels.
Dabei geht es nicht nur um technische Lösungen, sondern auch um ein tieferes Verständnis für die Ursachen, Wirkungen und systemischen Zusammenhänge der Klimakrise im Kontext des Bauens. Dieser Bogen wird über 13 kurze Essays aufgespannt und mit 25 Beispielprojekten illustriert.
So geht Werner Sobek auf Energieeffizienz versus Emissionsreduktion ein, fordert Bundesingenieurkammer-Präsident Heinrich Bökamp mehr Berücksichtigung der Realität des Baualltages und Claudia Kemfert plädiert für leicht verständliche Informationen über die ökologischen und vor allem die ökonomischen Vorteile der Energiewende. Brian Cody erläutert die Zusammenhänge von Energie, Form, Architektur und Stadtplanung und Andrea Gebhard schlägt vor, die Stadtplanung mehr aus der Landschaft heraus zu denken. So kombiniert das Buch konzentrierte Informationen mit konkreten, gebauten Beispielen – und zeigt, dass Nachhaltigkeit und architektonische Qualität gegenseitig bereichernd sein können.
Das Buch Architecture and Energy will zu mehr Wissen, zum Umdenken und zum Perspektivwechsel beitragen – und das auch noch bilingual. Manchmal ist weniger allerdings auch mehr und zweisprachige Publikationen sind oft eine Herausforderung. Eine Vielzahl prominenter Autor:innen und schöner Projektbeispiele liefert ein glänzendes Kaleidoskop zum Thema. Als Begleitung zur Ausstellung mag die Publikation gut funktioniert haben, als separates Buch wirkt es auf den Lesenden überfrachtet.

