Braucht Wohnungsbau mehr Fläche?  

Bauen, Bauen, Bauen – Studie unterstützt Turbo-Brechstangen-Rhetorik  

Die Analyse von InWIS, dem Institut für Wohnungswesen, Immobilienwirtschaft, Stadt- und Regionalentwicklung, stellt unter anderem das sogenannte 30-Hektar-Ziel infrage. Dieses sieht vor, die neue Flächeninanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen bis 2030 von aktuell 55 auf 30 Hektar pro Tag zu begrenzen. „Neuer Wohnraum braucht neue Flächen“, lautet ein Fazit der Studie, denn „allein durch Innenentwicklung kann der Wohnungsbedarf in Deutschland nicht gedeckt werden.“ 

Die Potenziale in diesem Bereich – also die Entwicklung durch Baulückenschließung, Geschosserweiterung oder Umnutzung – seien bei genauem Hinsehen doch vergleichsweise gering. Zudem seien diese Ressourcen viel teurer zu erschließen und würden sich daher kaum für die Schaffung günstigen Wohnraums nutzen lassen. „Wir brauchen eine ehrliche Diskussion über Zielkonflikte zwischen Wohnraumbedarf, ökologischen Zielen und der Sicherstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse in Stadt und Land“, so Studienleiter Torsten Bölting

Ein pragmatischer Umgang mit der Flächenfrage beinhalte zum Beispiel verbesserte Datengrundlagen, beschleunigte Verfahren sowie gezielte Förderanreize für qualitätsvolle Nachverdichtung und maßvolle Außenentwicklung. Dirk Salewski, Präsident des Bundesverbands Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW), betrachtet den Bau-Turbo mit Skepsis: „Die Idee geht in die richtige Richtung, aber wir werden sehen müssen, ob die Kommunen vor Ort die Werkzeuge, die ihnen das Gesetz an die Hand gibt, auch nutzen werden.“ 


Wohnungsbau braucht (mehr) Fläche

Flächenneuinanspruchnahme und Innenentwicklung auf dem Prüfstand
Bölting, T.; Dylewski, C.; Höbel, R. (2025) 
Link zur kompletten Studie 

 

 


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