Die DGNB Sustainability Challenge 2025 hat erneut eine große Bandbreite an zukunftsweisenden Lösungen für die nachhaltige Transformation der Bau- und Immobilienbranche hervorgebracht. Die Preisverleihung fand am 25. Juni im Rahmen des DGNB Tags der Nachhaltigkeit in Stuttgart statt.
Gewinner:innen der Hauptkategorien

Quelle: DGNB
In den drei Hauptkategorien überzeugte in der Kategorie Innovation die Urban Mining Bodenplatte UMB1 der GLAPOR Werk Mitterteich GmbH. Ausgestattet mit einer integrierten Wärmedämmung reduzieren die Schaumglasplatten aus recyceltem Glas graue Emissionen, schonen Ressourcen und ermöglichen eine vollständige Rückbau- und Wiederverwendbarkeit.
Die Co-reactive GmbH aus Düsseldorf erhielt den Preis in der Kategorie Start-up. Das Unternehmen entwickelt eine CO2– Mineralisierungstechnologie zur dauerhaften CO2-Bindung in Zusatz- und Ersatzstoffen für Zement. Mit diesem Verfahren lassen sich der CO2-Fußabdruck von Beton um über 50 Prozent, die Zement und Betonherstellungskosten um bis zu 30 Prozent senken.
In der Kategorie Forschung setzte sich die Ulmer Smart Circular Bridge durch. Das EU-geförderte Projekt erforscht unter der Leitung der Technischen Universität Eindhoven nachhaltige und kreislauforientierte Brückenbauweisen aus Flachsfasern und bio-basiertem Polyesterharz. Entstanden ist die weltweit erste befahrbare Brücke aus diesem Biokomposit. 42 Sensoren messen nicht nur strukturelle Belastungen und Umwelteinflüsse, sie verwandeln die Brücke auch in ein interaktives Musikinstrument.
Studentische Sonderpreise
In diesem Jahr wurden zudem zwei studentische Sonderpreise vergeben. Dieser ging zum einen an Clara Borgers, die im Rahmen ihrer Bachelorarbeit im Studiengang Bauingenieurwesen an der TH Köln und in Kooperation mit dem Unternehmen Bauwens den Einfluss von Zirkularität auf die CO2-Bilanz von Bauteilen untersucht hat. Entstanden ist ein rechenbasierter Vergleich von Ökobilanz und Zirkularität, der die Integration der Kreislaufwirtschaft in Bauprozesse fördert. Ebenfalls ausgezeichnet wurde das studentische Forschungsprojekt Windturm 2.0. Das von einem interdisziplinären Team an der BHT Berlin entwickelte Projekt basiert auf der traditionellen, zur Kühlung eingesetzten Windturm-Technologie aus Westasien. Mit dem Ziel, klimafreundliche und öffentlich zugängliche Rückzugsorte zu schaffen, wurde diese architektonisch und bauphysikalisch neu interpretiert.
Weitere Sonderpreise
Der in diesem Jahr vergebene Sonderpreis Social Impact ging an das inklusive Wohnkonzept Hoffnungshaus. Die Hoffnungsträger Stiftung aus Leonberg setzt sich dafür ein, gesellschaftlichen Wandel unternehmerisch, nachhaltig und sozial verantwortungsvoll zu gestalten. Ihr Konzept ermöglicht das Zusammenleben von Geflüchteten und Einheimischen, sozial benachteiligten Menschen und jenen, die mitten im Leben stehen, in einer aktiven Hausgemeinschaft. Aktuell bieten 32 in serieller Holzbauweise errichtete Hoffnungshäuser an zehn Standorten in Baden-Württemberg rund 700 Menschen ein Zuhause.
Darüber hinaus vergibt die DGNB seit einigen Jahren auch einen kategorieübergreifenden Publikumspreis. Durchsetzen konnte sich das von der TU Dortmund, der Hochschule Bochum und weiteren Partnern durchgeführte Forschungsprojekt LEGO. Stranggepresste Hochlochlehmbausteine für Innenwände als Substitution für Rigips-Wände. Mit dem Ziel, Gipsbauplatten im Innenausbau zu ersetzen, werden baukonstruktive, gestalterische und materialtechnische Aspekte berücksichtigt, um ein Wandsystem aus Lehm zu entwickeln.
Weitere Informationen zu den Gewinner:innen und Finalist:innen der DGNB Sustainability Challenge 2025 gibt es in der nbau und unter www.dgnb.de/sustainability-challenge