Modulfassade mit integrierter Anlagentechnik für erneuerbare Energie

Teams am Fraunhofer IBP und am Fraunhofer IEE entwickeln eine Erneuerbare-Energien-Modulfassade, die Gebäude umweltfreundlich mit Strom versorgt und die Räume beheizt, kühlt und lüftet. Herzstück des Moduls ist eine PV-Anlage, die mit einer Wärmepumpe als hocheffizientem Wärme- und Kälteerzeuger kombiniert ist, sowie ein dezentrales Lüftungsgerät mit Wärmerückgewinnung. Alle erforderlichen anlagentechnischen Bauteile sind dabei in dem EE-Modul-Fassadenelement untergebracht, wodurch ein hoher Vorfertigungsgrad erreicht wird.

Ziel ist die Entwicklung einer minimalinvasiv modularen Sanierungs- und Neubaufassade. Die alte Fassade wird künftig durch neue industriell vorgefertigte Module mit integrierter Anlagentechnik ersetzt, was sie somit multifunktional macht und an die neuen Energiestandards anpasst. Die Module sollen kostengünstig vorgefertigt und „von der Stange“ eingesetzt werden. Der Austausch erfolgt in nur wenigen Stunden. Es müssen keine neuen Rohre im Gebäudeinneren verlegt werden, die Fassade muss nur über einen Stromanschluss verfügen. Die EE-Modulfassade eignet sich vor allem für die Sanierung von Büro- und Verwaltungsgebäuden sowie Schulen in der für die 1950er–1970er typischen Skelettbauweise. Die alten Fassadenelemente werden abgenommen und die neuartigen, geschosshohen Module vor der Gebäudestruktur eingehängt. Derzeit wird ein Demonstrator der EE-Modulfassade mit einem dahinterliegenden Versuchsraum getestet. Das Zusammenspiel aller Komponenten funktioniert bereits sehr gut, einzelne Bauteile werden aktuell noch optimiert.

Außenansicht der EE-Modulfassade mit raumhohem PV-Element
Quelle: Fraunhofer

Weitere Informationen: Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP und für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik IEE