Baustoff-Recycling in Neuss 

Wertstrommanagement-Standort mit Hafen- und Gleisanschluss eröffnet 

Ein starkes Zeichen für nachhaltiges Bauen und ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft: Im Neusser Hafen wurde ein Wertstrommanagement (WSM)-Standort feierlich eröffnet. Ziel des Projektes ist es, das systematische Recycling mineralischer Baustoffe im Rheinland weiter voranzutreiben und regionale Wertstoffkreisläufe effizient zu schließen. Die trimodale Verkehrsanbindung mit Hafen, Straße und Schiene in Neuss eröffnet optimale logistische Voraussetzungen, um diesen Plan umzusetzen, dabei zudem das Straßennetz zu entlasten und so auch den CO₂-Ausstoß zu senken. 

Optimierung regionaler Wertstromkreisläufe  

Das Konzept des Neusser Standortes basiert auf einem WSM, das die Analyse und Koordination der mineralischen Wertströme umfasst, um hochwertige mineralische Ersatzbaustoffe herzustellen. Forciert wird hierbei der direkte Wiedereinbau durch kurze Transportwege in einer dicht besiedelten Region mit hoher Bautätigkeit, um die Infrastruktur zu entlasten. Der neue WSM-Standort bildet den nächsten Baustein innerhalb des WSM-Netzwerks von STRABAG in Nordrhein-Westfalen – neben den bereits etablierten Standorten in Düren und Oberhausen – und erweitert damit die Präsenz in der Region. 

Die Anlage ist auf eine jährliche Leistung (Durchsatzkapazität) von bis zu 250.000 Tonnen mineralischer Bau- und Rohstoffe ausgelegt. Das eingehende Material wird zunächst gesiebt und in zwei Wertströme getrennt: Boden und Bauschutt. Während das Bodenmaterial vorrangig zur Wiederverwertung im Zuge von Erdarbeiten eingesetzt wird, durchläuft der Bauschutt weitere Aufbereitungsschritte. Nach einer chemischen Analyse wird dieser als Recycling-Material wieder dem Materialkreislauf zugeführt und zum Beispiel als ungebundene Tragschicht im Straßenbau oder Tragschicht unter großen Industrieflächen eingesetzt. 

Zertifizierung als Nachhaltige Baustelle 

Bereits in der Bauphase des WSM-Standortes in Neuss galt einer umweltschonenden Errichtung ein großes Augenmerk. Der neue Standort wird nach den umfassenden Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) als Nachhaltige Baustelle zertifiziert. Der Einsatz von Niedrigtemperaturasphalt bei der Gestaltung der Flächen senkte den Energieverbrauch und trug so ebenfalls zur Reduktion des CO₂-Ausstoßes bei. In der Bauphase auch im weiteren Betrieb des Standortes wird auf elektrisch betriebene Maschinen gesetzt sowie Geräte, die mit hydriertem Pflanzenöl arbeiten. 

 

 


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