Ein Meilenstein für mehr Materialtransparenz im Bauwesen
Anfang Juli 2025 hat das Institut Bauen und Umwelt e.V. (IBU) im Rahmen seines Fachforums Next Level EPDs in Berlin offiziell seine IBU-Recycled-Content-Declaration (RCD) vorgestellt. Als erstes Unternehmen erhielt die voestalpine Stahl Donawitz GmbH eine verifizierte RCD für stranggegossene Stahlvorblöcke.
Die Übergabe der ersten RCD fand im Beisein des parlamentarischen Staatssekretärs im Bundesumweltministerium Carsten Träger sowie der RCD-Mitentwicklerin Therese Daxner von Daxner & Merl durch IBU-Geschäftsführer Florian Pronold statt.
Ergänzung bestehender EPDs
„Mit der RCD schaffen wir ein neues Werkzeug zur Förderung der Kreislaufwirtschaft im Bauwesen. Die Pionierleistung von voestalpine zeigt, wie verantwortungsvolle Materialtransparenz heute schon möglich ist. Die neue IBU-RCD für Bauprodukte ist ein Garant gegen Greenwashing“, betonte Pronold bei der Übergabe.
Die RCD ergänzt bestehende Umwelt-Produktdeklarationen (EPDs) und liefert zusätzliche Informationen über den Einsatz von Sekundärrohstoffen. Im Fall von voestalpine dokumentiert die RCD einen durchschnittlichen Rezyklatanteil von 25,2 %, darunter 9,4 % Post-Consumer-Material. Als Produzent von bis zu 1,65 Mio. Tonnen flüssigem Stahl pro Jahr setzt die voestalpine Stahl Donawitz GmbH damit ein Zeichen für Ressourcenschonung, Klimaschutz und zirkuläres Bauen.
Normative Grundlagen und Verwendung
Die vom IBU und Daxner & Merl entwickelte RCD basiert auf ISO 14021 sowie den Normen EN 45557 und ISO 59020. Sie ist freiwillig, wird jedoch – wie EPDs – durch unabhängige Sachverständige verifiziert und geprüft, dass sie den geltenden Normen und den Vorgaben des IBU-Programms entspricht. Die RCD dient der verlässlichen, transparenten und normkonformen Umweltkommunikation und kann in Ausschreibungen sowie im Hinblick auf oft geforderte, drittgeprüfte Nachweise für Förderungen verwendet werden.
Weitere Informationen zur RCD unter www.ibu-epd.com