Niedrige Emissionen für nachhaltige ­Konstruktionen

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CO2-reduzierter Stahl für Green Buildings

Wer nachhaltig baut, entscheidet sich für Baustoffe aus recycel­baren oder nachwachsenden Rohstoffen. Das schont die Umwelt und leistet langfristig einen Beitrag zum Klimaschutz. Das Natur­hotel im bayerischen Wittelsbach ist ein herausragendes Beispiel für hochwertiges und gleichzeitig umweltbewusstes Bauen. Es zeichnet sich unter anderem durch eine hohe Ressourceneffizienz in den Bereichen Boden, Energie und Material aus.

Ökologie vom Boden bis zum Dach

Die energetische Versorgung des Hotels erfolgt über eine Hackschnitzelanlage, in der Rest- und Schadholz aus der Forstwirtschaft verwertet werden. Eine Luft-Wärme-Pumpe sorgt für eine zusätzliche Heiz- und Kühlleistung der Deckenheizung. Gebäude wie das Naturhotel Wittelsbach beweisen, dass durch die bewusste Auswahl an Materialien mit möglichst kleinem CO2-Fußabdruck eine besonders klimafreundliche Bauweise möglich ist. Bei der Konstruktion und Einrichtung des Gebäudes wurden ausschließlich naturnahe Stoffe und Recyclingmaterialien verwendet: unter anderem Böden aus Holz, ökologische Wandfarben, emissionsfreie Trockenbaupaneele und Dämmstoffe aus Jute. Für die tragende Konstruktion entschieden sich die Architekten für den komplett recycelbaren Werkstoff Stahl vom Produzenten Stahlwerk Thüringen.

Große Investitionen für kleine Emissionen

Der Stahlhersteller trägt den Nachhaltigkeitsgedanken ebenfalls in seiner Unternehmensphilosophie und setzt ihn konsequent um. Bei seiner Stahlproduktion kommt ausschließlich Recyclingschrott zum Einsatz und dieser stammt überwiegend aus einem kleinen Umkreis von gerade einmal 300 km. Durch die Verwendung von 100 % Strom aus erneuerbaren Energiequellen wird der Schrott unter Zugabe von Legierungselementen und Schlackebildnern im Elektrolichtbogenofen geschmolzen.

Stahlwerk Thüringen geht in Sachen Klimaschutz beispielhaft voran und bietet seit 2021 eine CO2-reduzierte Produktlinie an. SWT Green Steel hat einen verifizierten Wert von nur 335 kg CO2e-Emissionen pro Tonne Formstahl (nach EPD gemäß ISO 14025 und EN 15804+A2) – zum Vergleich: bei der Herstellung im Hochofenprozess sind es über 2.100 kg.

Alexander Stier (Prokurist und Leiter Verkauf & Logistik Stahlwerk Thüringen): „Mit unserem CO2-reduzierten Stahl leisten wir einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz. Natürliche Ressourcen werden geschont und Emissionen so weit wie aktuell möglich reduziert.“ Das ambitionierte Ziel des Unternehmens ist es, bis 2040 klimaneutral Stahl herzustellen. Das Werk setzt kontinuierlich zahlreiche Dekarbonisierungsmaßnahmen mit Investitionen in großem Umfang um. Stück für Stück ersetzt das Werk fossile durch erneuerbare Energieträger und optimiert seine Prozesse.

Seit Anfang 2021 verwendet das Unternehmen im Herstellungsprozess ausschließlich grünen Strom. Allein diese Maßnahme spart jährlich 288.000 t CO2ein. Im Jahr 2023 errichtete das Werk die ersten Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern von zwei Lagerhallen deren Ertrag das Unternehmen zu 100 % selbst verbrauchen wird.

Auch die Logistik hält Stahlwerk Thüringen so grün wie möglich. Das Werk hat ein jährliches Transportvolumen von über zwei Millionen Tonnen, wobei ca. 70 % der Fertigerzeugnisse per Bahn geliefert werden. Das Unternehmen war das erste Stahlwerk in Deutschland, welches DB Cargo mit CO2-freien Transporten beauftragte. Heute beliefert es alle Bahndestinationen in Deutschland, Belgien, Dänemark, Niederlande, Österreich, Schweden und der Schweiz klimaneutral.

Das Unternehmen betrachtet nicht nur die CO2-Bilanz seiner Stahlträger, sondern weist als bisher einziger Stahlproduzent in Europa auch den CO2-Fußabdruck der Logistik aus. In seiner selbstentwickelten Webapplikation können Kunden den Fußabdruck der gelieferten Stahlträger rund um die Uhr einsehen.

Die Werksgebäude von Stahlwerk Thüringen werden energetisch saniert und tragen damit zur effizienten Energienutzung bei. So bekamen alle Etagen des Verwaltungsgebäudes Flächenelemente installiert, welche die Büros im Winter wärmen und im Sommer kühlen. Die Heizquelle Erdgas wurde durch grünen Strom mittels Wärmepumpe ersetzt.

Für Alexander Stier ist die nachhaltige Ausrichtung bei der Herstellung kein bloßer Trend: „Stahl mit kleinem CO2-Rucksack wird in Zukunft eine wichtige Rolle beim ökologischen Bauen spielen. Grundlage hierfür ist eine energie- und ressourcenschonende Produktion. Wir freuen uns, unseren Kunden emissionsreduzierte Produkte in höchster Qualität anbieten zu können. Letztes Jahr standen bereits über 32.000 t SWT Green Steel im Auftragsbuch und wir nehmen eine konstant steigende Nachfrage wahr.“

Grün Bauen mit Auszeichnung

Für den Bau des neuen Firmensitzes der Schweizer Forster Profilsysteme AG lieferte Stahlwerk Thüringen über 400 t emissionsreduzierten Stahl in Form von Breitflanschträgern. Der Forster Campus ist ein ökologisch wegweisendes Bauvorhaben und gleichzeitig das erste große Green Steel Projekt in der Schweiz. Es ist das erste Gewerbegebäudeensemble des Landes, welches die international bekannte LEED-Zertifizierung mit Gold-Level erhielt.

Die Abkürzung LEED steht für „Leadership in Energy and Environmental Design“. Nur Bauten, die besonders nachhaltig sind erhalten diese Zertifizierung. Beurteilt werden u. a. Wasser­ und Energieeffizienz, Qualität von Innenraum und Außenluft, Management von Baustellenabfall (Recycling), Umweltmaßnahmen auf Baustellen, Überwachung von Daten zum Energie­ und Wasserverbrauch sowie die Berechnung der jährlichen Treibhausgasemissionen (CO2­Äquivalente).

Der Forster Campus setzt Maßstäbe. Sowohl in der Bauphase als auch beim Betrieb der drei Gebäude: Solarpaneele versorgen die Produktion vollständig mit grünem Strom, Regenwasser wird für die Sanitäreinrichtungen sowie die Gartenbewässerung verwendet und Prozessabwärme wird genutzt, um die Effizienz der Heizungs- und Kälteanlagen zu verbessern.

Bei der Dachkonstruktion für die Logistik- und Produktionshallen wurden insgesamt 600 t Stahl verbaut. Das LEED Gold-Level konnte der Forster Campus nur mit der Verwendung von CO2-reduziertem Stahl erreichen.

Auch die LEGO-Gruppe vertraut beim Bauen seiner Fabriken auf CO2-reduzierten Stahl aus Thüringen. Sie ist ein international erfolgreiches Unternehmen und gleichzeitig Vorreiter, wenn es um umweltbewusste Produktion geht. Jede Fabrik ist auf Nachhaltigkeit ausgelegt: von Solarzellen auf dem Dach bis hin zu Elektrofahrzeugen für den werksinternen Transport. LEGO hat Produktionsanlagen auf drei Kontinenten. Das verringert Transportwege und damit den ökologischen Fußabdruck der Produkte. Stahlwerk Thüringen belieferte das Unternehmen mit 270 t SWT Green Steel in Form von HE- und IPE-Profilen.

Die Hälfte davon wird für die Erweiterung der mexikanischen Fabrik in Monterrey verwendet. Sie ist eine der größten Betriebe zur Herstellung von Produkten aus Kunststoff in Lateinamerika und beliefert Nord- und Südamerika mit Lego-Bausteinen und -Spielzeug. Wie bei allen anderen Standorten beachtet die LEGO-Gruppe auch hier diverse Umweltaspekte und sammelt beispielsweise Regenwasser in großen Tanks, um es für das Kühlsystem der Fabrik wiederzuverwenden.

Die andere Hälfte wird für die Konstruktion eines neuen Werkes in Vietnam eingesetzt. Es wird die erste klimaneutral betriebene LEGO-Fabrik sein: Solarpaneele auf Dächern und ein nahe gelegener Solarpark werden genügend erneuerbare Energie erzeugen, um den jährlichen Bedarf vollständig zu decken.

Das neue Werk wurde so konzipiert, dass die Produktionsanlagen besonders energieeffizient sein werden. Beim Bau der hochmodernen Fabrik wird ein Mindeststandard von LEED Gold angestrebt, der alle Bereiche der Nachhaltigkeit, einschließlich Energie, Wasser und Abfall, abdeckt.

Weitere Informationen zu der CO2-reduzierten Produktlinie von Stahlwerk Thüringen unter

www.greensteel-swt.com

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