Reduktion des CO2-Fußabdrucks durch das Mixed-in-Place-Verfahren

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Die Entwicklung ressourcenschonender und umweltverträglicher Verfahren und Technologien steht bei der BAUER Spezialtiefbau GmbH seit einigen Jahren klar im Fokus. Das Ziel: die Belastung für die Umwelt durch den Spezialtiefbau zu reduzieren, Rohstoffe effizienter und gezielter einzusetzen und Projekte dauerhaft umweltverträglicher abzuwickeln.

Bild 1 Neben der Schonung von Ressourcen und der erschütterungsarmen Herstellung ist das Mixed-in-Place-Verfahren extrem flexibel und produktiv, zudem entstehen weniger Lärm- und Abgasemissionen
Quelle: BAUER Group

Nachhaltiger Spezialtiefbau

In diesem Kontext wird seit über 30 Jahren das von Bauer erfundene Mixed-in-Place-Verfahren (MIP) erfolgreich für die Herstellung von Baugrubenumschließungen, für Gründungsmaßnahmen und im Hochwasserschutz eingesetzt. Bisher wurden über 650 Baustellen mit mehr als 2,6 Mio. m² an Mixed-in-Place-Wänden ausgeführt. Der Name des Verfahrens ist dabei Programm: Mixed-in-Place bezeichnet die In-situ-Vermischung des anstehenden Bodens mit ­einem Bindemittel. Mithilfe einer Dreifachschnecke wird der vorhandene Boden aufgebrochen und die Bindemittelsuspension eingearbeitet. Während des anschließenden Homogenisierungsvorgangs wird die Drehrichtung der einzelnen Schnecken so variiert, dass ein Materialkreislauf im Schlitz entsteht und sich das ­Bodenmaterial optimal mit dem Bindemittel vermischt. Zur Sicherstellung einer durchgehenden, fugenlosen Wand werden MIP-Wände im doppelten Pilgerschrittverfahren ausgeführt. Die von Bauer erfundene Herstellabfolge ist durch eine zusätzliche Bearbeitung der Überschnittbereiche aus Primär- und Sekundärstichen gekennzeichnet. So können bis zu 23,5 m tiefe Strukturelemente im MIP-Verfahren hergestellt werden.

Das Besondere dabei: Anders als bei konventionellen Spezialtiefbauverfahren mit Bodenentnahme erfolgt beim MIP-Verfahren die Herstellung des Baustoffs vor Ort – und das unter Verwendung des vorhandenen Bodens, der die Aufgabe des Zuschlagstoffs übernimmt. So reduziert sich nicht nur die Anlieferung der Baustoffe signifikant, auch der Abtransport von Aushubmaterial von der Baustelle wird verringert. Darüber hinaus ergeben sich aufgrund der hohen Produktivität vergleichsweise kurze Ausführungszeiten – ein weiterer Pluspunkt des Mixed-in-Place-Verfahrens.

Bild 2 Mithilfe einer Dreifachschnecke wird der vorhandene Boden aufgebrochen und die Bindemittelsuspension eingearbeitet
Quelle: BAUER Group

Wirtschaftlich und ökologisch

All diese qualitativen Vorteile bringen aber nicht nur einen wirtschaftlichen Nutzen, vielmehr kann das System auch unter ökologischen Gesichtspunkten überzeugen. Um einen wissenschaftlich fundierten Beleg für die Nachhaltigkeit des MIP-Verfahrens erbringen zu können, wurde die Berechnung des Product Carbon Footprints (PCF) mithilfe des CO2e-Kalkulators der European Federation of Foundation Contractors (EFFC) durchgeführt. CO2e ist eine Kenngröße, die das Erwärmungspotenzial aller maßgeblichen Treibhausgase auf das globale Klima vergleichbar macht. Da die verschiedenen Treibhausgase – etwa Methan oder Lachgas – unterschiedlich stark auf das Klima wirken, werden diese mithilfe von CO2-Äquivalenten (CO2e) umgerechnet. Durch diese Methode konnte die Gesamtmenge an Treibhausgasemissionen des MIP-Verfahrens anhand einer Musterbaustelle in Berlin erfasst werden. Dieser CO2e-Fußabdruck berücksichtigt alle Emissionsfaktoren der Baustelle, von der Herstellung der Baustoffe über die eingesetzten Baumaschinen, die benötigten Kraftstoffe und den Stromverbrauch bis hin zu allen nötigen Transportwegen für Baustoffe, ­Maschinen und Personal sowie den entstehenden Produktionsabfällen. Als Vergleichswert diente die Herstellung einer herkömm­lichen gegreiferten Schlitzwand mit einer Länge von 200 m und ­einer Tiefe von 20 m. Das Ergebnis: Durch das MIP-Verfahren konnten im Vergleich 330 t CO2e eingespart werden, was einem Wert von 30 % entspricht. Das Verfahren bietet somit eine Vielzahl an Vorteilen: Neben der Schonung von Ressourcen und der erschütterungsarmen Herstellung ist das Mixed-in-Place-Verfahren extrem flexibel und produktiv, zudem entstehen weniger Lärm- und Abgasemissionen. Nicht zuletzt ist es kostengünstiger als ­konventionelle Spezialtiefbauverfahren. In naher Zukunft ist eine steigende Nachfrage nach umweltfreundlichen Bauweisen mit möglichst kleinem CO2e-Fußabdruck zu erwarten. Das Mixed-in-Place-Verfahren bietet dafür schon heute eine attraktive Lösung.

www.bauer.de/bst

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