Müssen wir Nachhaltigkeit lernen?
Inspiriert durch einen Freund, der Maschinenbau studiert, wollen wir uns dieses Mal mit dem Thema Nachhaltigkeit in der Lehre befassen. Unter seinen Kommilitonen brach kürzlich eine Diskussion aus – im Lehrplan wurde ein Fach zur Klimakrise und Nachhaltigkeit eingeführt und dafür die Stunden eines Grundlagenfachs reduziert. Die Studenten waren hier unterschiedlicher Meinung, ob das so wirklich sinnvoll ist.
Das hat uns zum Nachdenken angeregt, denn einerseits sind wir uns unserer Verantwortung als Bauschaffende bewusst, der Klimakrise mit innovativen, nachhaltigen Lösungen entgegenzutreten, andererseits empfinden wir eine solide Grundlagenausbildung junger Ingenieur:innen als Schlüssel für Qualität und Innovation.
Wir haben uns bei befreundeten Lehrenden und Studierenden umgehört. Auf die Frage, ob Themen der Nachhaltigkeit im Studiengang behandelt werden sollten, wurde durchweg mit Ja geantwortet. Bei fast allen ist dies aktuell auch schon der Fall, wobei das Ausmaß sehr unterschiedlich ist. Teilweise gibt es viele Vertiefungsmodule im Master bzw. ganze Masterprogramme, bei anderen wiederum nur einzelne Fächer im Bachelor. Trotzdem sieht man hier schon eine deutliche Veränderung im Vergleich zu unserer Studienzeit, denn da gab es in der Lehre noch kaum Angebote in diese Richtung. Auch fühlen sich die Befragten durch die Studiengänge größtenteils gut auf das spätere Berufsleben vorbereitet.
Eine Antwort finden wir besonders interessant. Es besteht eine „methodische Grundlagenausbildung, die Anwendung in allen späteren Bereichen des Ingenieurwesens erlaubt“. Ist es nicht genau das, was auch in den anderen Fächern des Ingenieurwesens gelehrt wird?