NABU fordert Kurskorrektur beim Bauturbo 

Bauministerium setze falsche Anreize für das Bauen auf der grünen Wiese, anstatt für mehr bezahlbaren Wohnraum    

Heute, am 10.07., wird im Bundestag der so genannte Bauturbo diskutiert – eine Gesetzesnovelle, die den Wohnungsbau beschleunigen soll.  
Stefan Petzold, NABU-Experte für Siedlungsentwicklung, sagt: „Der NABU spricht sich ausdrücklich für sozialverträglichen Wohnungsbau aus. Doch der Bauturbo mit seinem § 246e ist in der aktuellen Fassung dafür das falsche Instrument. Es werden Fehlanreize für das Bauen auf der grünen Wiese geschaffen und zugleich die Gründe für den schleppenden Wohnungsbau nicht adressiert.”    

Petzold erklärt: “In der aktuellen Fassung ist der Gesetzesentwurf fatal für das Stadtklima und die Grünflächen im Umland.” Er gibt drei Empfehlungen: „Der Anwendungsbereich vereinfachter Genehmigungen sollte ausschließlich für die Nachverdichtung im Bestand anstatt für den Neubau gelten. Zweitens muss als Voraussetzung für die Anwendung die Bezahlbarkeit für Mieter:innen im Vordergrund stehen. Drittens sollte der Bauturbo nur in Regionen mit nachgewiesenem Wohnraummangel angewendet werden dürfen, zum Beispiel in Ballungsräumen mit angespannten Wohnungsmärkten.“  

Der aktuelle Gesetzentwurf wird in dieser Form dazu führen, dass die letzten unbebauten Flächen im Siedlungsbereich verschwinden werden. „Die sich häufenden Extremwetterereignisse zeigen erneut, dass wir auf jeden Quadratmeter Grünfläche, jeden Baum und jeden Strauch angewiesen sind“, so Petzold


Mit mehr als 960.000 Mitgliedern und Fördernden ist der 1899 gegründete NABU der älteste und mitgliederstärkste Umweltverband Deutschlands. Der NABU engagiert sich für den Erhalt der Lebensraum- und Artenvielfalt, den Klimaschutz sowie die Nachhaltigkeit der Land-, Wald- und Wasserwirtschaft. Der NABU begeistert für die Natur und fördert naturkundliche Kenntnisse für ein aktives Naturerleben.  
Mehr Infos: www.NABU.de/wir-ueber-uns   

 

 


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