Nachhaltigkeit ist bei uns mehr als ein Trend

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Rohrdorfer macht sich stark für CO2-Rückgewinnung, Biotope für Zauneidechsen, klimaneutralen Zement und vieles mehr

Mike Edelmann, Geschäftsführer von Rohrdorfer
Quelle: Rohrdorfer

Rohrdorfer zählt zu den Nachhaltigkeitspionieren der Baustoffbranche. An vielen der 142 Standorte hat das Unternehmen auf eigene Kosten und eigene Initiative Pilotprojekte für Umweltschutz und Nachhaltigkeit realisiert. Im Juni 2022 wird Deutschlands erste Anlage für die Rückgewinnung von CO2 in Betrieb gehen. Nachhaltig bauen heißt für Rohrdorfer, nicht nur Einzelprojekte nachhaltig zu konzipieren, sondern das ganze Unternehmen entsprechend aufzustellen. Daher steht nicht nur bei den Produkten, sondern bei allen Aktivitäten der Nachhaltigkeitsgedanke im Mittelpunkt: Von den Leistungen für die rund 2000 Mitarbeiter bis hin zur Einbindung von Kunden in die Klimaneutralitätsziele. Mike Edelmann, Geschäftsführer von Rohrdorfer, gibt einen Einblick in die Nachhaltigkeitsaktivitäten des innovatien Baustoffunternehmens.

Mitarbeiter durch attraktive Arbeitsbedingungen langfristig binden

„Ein großer Vorteil der Baustoffindustrie ist es, dass die Wertschöpfung in der Region verbleibt. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können sich darauf verlassen, dass sie bei uns einen zukunftsfähigen Arbeitsplatz haben. Um das tägliche Arbeiten attraktiv zu machen, bieten wir Benefits wie das vergünstigte Leasing von Elektro-Fahrrädern inklusive kostenloser Ladestationen. So wollen wir möglichst viele Mitarbeiter für eine umweltfreundliche Art der ­Mobilität gewinnen.Auch das Thema Arbeitssicherheit hat bei uns einen hohen Stellenwert. Mit einem intern entwickelten Sicherheitstraining, das speziell auf die Anforderungen unserer fünf Sparten Transportbeton, Fertigteile, Sand und Kies, Zement und Betonwaren zugeschnitten wurde, setzen wir Maßstäbe in der Branche. Da wir unsere Mitarbeiter individuell fördern und Karrieren auch spartenübergreifend ermöglichen, haben wir eine sehr geringe Mitarbeiterfluktuation. Um dieses gute Level zu halten, legen wir großen Wert auf regelmäßige Mitarbeitergespräche, um zu erfahren, was die Menschen, die bei uns arbeiten, motiviert und was sie gerne ändern würden.

Bild 1 Januar 2022 – Spatenstich für die CO2-Abscheideanlage: Europaabgeordnete Dr. Angelika Niebler, Geschäftsführer Mike Edelmann, Dr. Helmut Leibinger (Leiter Anlagen- und Verfahrenstechnik), Anton Bartinger (Prokurist, technischer Leiter Sparte Zement), Günther ­Wunsam (kaufmännischer Leiter Sparte Zement)
Quelle: Rohrdorfer

Rohstoffgewinnung fördert Biodiversität

Die Entnahme von Rohstoffen bedeutet für einen begrenzten Zeitraum einen Eingriff in vorhandene Lebensräume von Tier- und Pflanzenarten. Durch eine schonende Rohstoffgewinnung entstehen aber auch neue, ökologisch wertvolle Lebensräume. Der Abbau von Rohstoffen trägt zur Biotop- und Artenvielfalt in unseren Regionen bei, denn: viele Arten siedeln sich nur in stillgelegten Steinbrüchen oder Kiesgruben an. In der Regel ist die Biodiversität nach dem Abbau höher als zuvor. Sichergestellt wird dies, indem Renaturierungsmaßnahmen bereits im Antragsverfahren fest eingeplant werden. Eine unserer sehr erfolgreichen Maßnahmen, die über die Vorgaben weit hinausgeht, ist das Zauneidechsen-Schutzreservat in unserem Sand- und Kieswerk in Berglern bei München. Dort wurden auf einem 9400 m2 großen Areal 70 Zauneidechsen angesiedelt. Das Projekt wird seit 2018 vom Bund Naturschutz begleitet und überwacht. Die Population hat sich seitdem vervielfacht.

Bild 2 Wurzelstöcke, Naturstein und frisch gemähtes Gras ergeben die ideale Behausung für Zauneidechsen – da das Eidechsen-Projekt mittlerweile im Umkreis des Kieswerks bekannt ist, liefern Partnerunternehmen regelmäßig Wurzelstöcke, die bei Bauarbeiten in der Region anfallen
Quelle: Rohrdorfer

Frühzeitige Investition in zukunftsweisende Technologien

Die EU hat sich zur Klimaneutralität bis 2050 verpflichtet. Unser Hauptaugenmerk bei der Zementproduktion liegt entsprechend auf der Reduzierung von CO2-Emissionen.

Rund zwei Drittel des bei der Zementproduktion anfallenden CO2 entstehen bei der Erhitzung des Kalksteins. Diese Emission kann nur indirekt vermieden werden, indem der Klinkeranteil im Zement reduziert wird. 2022 haben wir schon 45 % gegenüber 1990 erreicht, bis 2030 wird uns so eine Reduktion um 65 % im Vergleich zu 1990 gelingen. Etwa 35 % des CO2 können nur durch neue Technologien zur Abscheidung bewerkstelligt werden. Um auch diesen Schritt zu gehen, bauen wir derzeit eine Pilotanlage, in der die technischen, qualitativen sowie wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die CO2-Abscheidung und Umwandlung getestet werden. Ziel ist es, eine wirtschaftliche Kohlenstoffkreislaufwirtschaft zu eta­blieren. Bis zur Wirtschaftlichkeit wird es noch dauern, da Strom aus erneuerbaren Energien und die nötige Infrastruktur noch nicht ausreichend zur Verfügung stehen. Dennoch sind wir überzeugt, dass sich die proaktive Investition in innovative Technologien lohnt. Bereits 2011 haben wir ein Abwärmekraftwerk gebaut, mit dem wir seitdem rund ein Drittel unseres eigenen Strombedarfs decken. Aktuell sind schwimmende Photovoltaikanlagen geplant, die den Strombedarf unserer Sparte Sand und Kies sogar vollständig ­decken werden.

Deutschlands erster CO2-freier Zement wird in Rohrdorf produziert

Unser selbst gesetztes Ziel ist, bereits zehn Jahre vor der EU-Frist, also 2040, Zement klimaneutral zu produzieren. Durch neue Rezepturen konnte etwa unser Zementwerk in Gmunden allein im letzten Jahr 50.000 t Zement einsparen. Für den Antransport von Rohstoffen setzen wir – wann immer möglich – auf Schienentransport, um die CO2-Bilanz weiter zu verbessern. Sobald unsere Pilotanlage den Betrieb aufnimmt – geplant ist dies im Sommer 2022 – wird am Standort Rohrdorf der erste CO2-neutrale Zement Deutschlands hergestellt werden. Vorerst wird in kleinen Mengen produziert, aber die Skalierung ist bereits in Planung.

Bild 3 Testbaustelle bei Zosseder in Großkarolinenfeld: Transportbeton-Mischfahrzeuge von Union Beton bringen die Bodenplatte aus R-Beton aus; das Transportbetonunternehmen Union Beton gehört zu Rohrdorfer
Quelle: Zosseder

Auch beim Beton ist ein wichtiger Schritt zur Nachhaltigkeit gemacht. Durch unser Pilotprojekt Recycling-Beton ist es uns zusammen mitunserem Partner Zosseder erstmals gelungen,hochwertigen Beton basierend auf speziell aufbereitetem Altbetonbruch herzustellen. Anders als frühere R-Betone genügt er qualitativ den Anforderungen für den Hochbau. Unsere Kunden reagieren sehr positiv auf diese Produktneuheit. Als eines der ersten Unternehmen in Deutschland führen wir ab Sommer 2022 Round Tables mit unseren Kunden durch, um auch sie mehr für CO2-Einsparpotenziale zu sensibilisieren.“

www.rohrdorfer.eu

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