Vernetzungsmodell für einen zirkulären Planungsprozess von Gebäuden aus mineralischen Bauprodukten

Dissertation an der RWTH Aachen

Die Erhaltung der natürlichen Umwelt übt einen wachsenden Druck auf die Bauwirtschaft aus. Die Transformation der linearen Wirtschaft zu einer zirkulären Wirtschaft erscheint eine vielversprechende Möglichkeit zu sein, die Umweltbelastung und den Ressourcenverbrauch im Baubereich zu reduzieren. Eine erfolgreiche Transformation erfordert jedoch einen erhöhten Wissens- und Informationsgehalt über die gesamte Lebensdauer eines Gebäudes hinweg. In dieser Hinsicht haben Gebäudeplaner eine strategische Position bei der Implementierung von zirkulären Wertschöpfungsketten innerhalb des Planungsprozesses von Gebäuden. Durch die Auswahl von wiederverwendeten oder wiederverwerteten Bauprodukten und bei der Konstruktionsart von demontierbaren Verbindungen haben Planende einen wesentlichen Einfluss auf die Zirkularität eines Bauprodukts. Bei der Umsetzung der zirkulären Wertschöpfung in die Praxis werden Planende jedoch mit einer zunehmenden Menge an Informationen über Bauprodukte und Bauweisen konfrontiert. Gleichzeitig gehen wesentliche Informationen über Produkte während des Lebenszyklus eines Gebäudes verloren. Besonders in der Planungs- und Bauphase führen Informationslücken oder Missinterpretationen zu einer fehlerhaften Kommunikation zwischen den beteiligten Akteuren. Folglich führt ein Mangel an Daten zu einem höheren Kosten- und Arbeitsaufwand sowie zu einer geringeren Qualität der Materialkreisläufe. Die Festlegung wesentlicher qualitativer und quantitativer Informationsgehalte während des gesamten Planungsprozesses und vordefinierte Austauschpunkte von Informationen sind für zirkuläre Materialflüsse unerlässlich. Eine integrale Planungsmethode, die Informationen an Planende und Akteure weiterleitet, garantiert einen sicheren Transport von Informationen und ermöglicht einen erfolgreichen Arbeitsablauf.

Ziel dieser Promotionsarbeit ist es daher, auf der Grundlage einer Literaturrecherche wesentliche Informationen über Stoffkreisläufe wie z. B. juristische und organisatorische Daten bereitzustellen. Darüber hinaus sind auf Basis von Fallstudien und Literaturrecherchen Informationsaustauschpunkte definiert. Darauf aufbauend sind Informationen erfasst und Aufgaben für die folgenden Gestaltungsszenarien in einem Vernetzungsmodell (Information Delivery Model) dargestellt:

1) Bauen mit wiederverwendeten Produkten

2) Bauen mit wiederverwerteten Produkten

3) Vorbereitung von Produkten für die Wiederverwendung oder ggf. hochwertige Wiederverwertung.

Diese Dissertation zielt darauf ab, Informationen über kreislauffähige Bauprodukte mit dem Planungsprozess von Gebäuden in einem kohärenten Vernetzungsmodell zu verbinden. Ziel ist es, verlässliche Richtlinien und Standards für den Einsatz von Bauprodukten an die jeweiligen Akteure zu vermitteln und zu dokumentieren. Darüber hinaus sollen Leitlinien für eine zirkulären Planungsprozess für Planende erstellt und ein Modell entwickelt werden, welches die Inhalte vermittelt. Dadurch soll der Verbrauch natürlicher Ressourcen verringert, Emissionen während der Produktion reduziert und Stoffströme geschlossen werden. Das in dieser Dissertation entwickelte Modell bietet eine Grundlage für die zukünftige Implementierung in BIM als ganzheitliche und kollaborative Arbeitsmethode, die einen zirkulären Planungsprozess unterstützt.


Information delivery model for a circular design process of buildings with mineral building material
Magdalena Zabek
RWTH Aachen (2022)
https://publications.rwth-aachen.de/record/952715/files/952715.pdf


Weitere Infos: https://circularityforeducators.tudelft.nl/article/information-delivery-model-for-a-circular-design-process-of-buildings-with-mineral-building-material

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